Wenige Antworten zum Lollapalooza, umfassende Auflagen beschlossen

Die vor mehr als zwei Wochen gestellte Kleine Anfrage zum geplanten Lollapalooza Festival im Treptower Park ist mit mehr Fragezeichen  als erwartet beantwortet worden.

Obwohl nach Aussagen des Bezirksamtes noch kein Antrag auf Genehmigung des Festivals eingegangen ist und sich das Bezirksamt und die Senatsverwaltung bislang auf Unkenntnis zurückzogen, sind jetzt erste Details einer Einigung zwischen Senat, Bezirksamt und Veranstalter zu erkennen. Ein Konzept liege indes noch nicht vor, so das Bezirksamt.

Demnach wird die Sanierung des Treptower Parks bis zum Festivalbeginn abgeschlossen sein. Eine Teilsperrung des Parks für den Auf- und Abbau sowie die Sperrung des Parks am Veranstaltungswochenende bezeichnet das Bezirksamt als hinnehmbar.

Da dem Festival eine stadtweite Bedeutung zugemessen wird, werden die durch die Senatsverwaltung festgelegten Lärmschutzmaßnahmen wohl einen anderen Charakter haben als für die kleineren Veranstaltungen im Park, für die das Bezirksamt zuständig ist. Das kleine eintägige Fest zum 8. Mai und Veranstaltungen auf der Insel der Jugend haben regelmäßig mit strengen Auflagen zu kämpfen.

Wie von der Bezirksverordnetenversammlung beschlossen, wird es eine Bürgerversammlung geben, so das Amt. In der Bezirksverordnetenversammlung wurde zudem ein Runder Tisch mit den Veranstaltern,  Anwohnerinnen und Anwohnern, Vertreterinnen und Vertretern von Bürgervereinen und Naturschutzverbänden sowie den zuständigen Genehmigungsbehörden verlangt.

Der Veranstalter sei aufgefordert worden, die Prüfung anderer Veranstaltungsflächen und deren Ergebnisse nachzuweisen, um eine Ausnahmegenehmigung erhalten zu können, schreibt das Bezirksamt. "Diese Aussage steht im Widerspruch zu den von den Veranstaltern öffentlich vorgetragenen Äußerungen, ein Umstieg sei nicht mehr möglich, die Planungen bereits im Detail abgeschlossen, man wolle keine weiteren Tipps für Ersatzflächen mehr", stellt Marina Borkenhagen, Sprecherin der Fraktion für Umwelt- und Naturschutz, Grünflächen, fest. "Wir werden da sehr genau nachfragen, uns Nachweise für die Bemühungen um Ersatzflächen und uns die Begründungen der Ablehnungen für alle Vorschläge vorlegen lassen", verspricht Borkenhagen.

"Die Aussagen des Veranstalters besonders nachhaltig und ökologisch zu sein, werden wir einer kritischen Überprüfung unterziehen. Wir erwarten, dass Ökologie nicht nur auf dem Papier sondern auch bei der Umsetzung stattfindet. Dabei ist Müllvermeidung beim Verkauf von Getränken und Speisen genauso wichtig wie die Benutzung umweltfreundlicher Varianten der althergebrachten Chemietoiletten", so Borkenhagen.

Der Fraktionsvorsitzende, Philipp Wohlfeil, ergänzt: "Es ist eine bittere Ironie, dass ausgerechnet am Tag des Offenen Denkmals Teil des Treptower Parks nur gegen 79 bis 139 Euro Eintritt betreten werden könnten. Wenn es sich nicht verhindern lässt, dass die Veranstaltung im Treptower Park stattfindet, müssen wir dafür sorgen, dass die Veranstaltung so glimpflich und schonend wie irgend möglich abläuft".

In der Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung am 3. März wurde zudem ein acht Punkte umfassender Beschluss gefasst, an den sich eine Festivaldurchführung halten soll.

 

KA VII/0945 Das Lollapalooza-Festival im Gartendenkmal Treptower Park

Drucksache VII/1238 Lollapalooza nicht im Gartendenkmal Treptower Park

Ansprechpartner:
Marina Borkenhagen, Sprecherin für Umwelt- und Naturschutz, Grünflächen
Philipp Wohlfeil, Fraktionsvorsitzender

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