Verkehrschaos in Plänterwald? LINKE fordert Verkehrskonferenz mit Anwohner:innen

Aus dem Rathaus

Ab 2024 soll er schrittweise eröffnen, der neue Spreepark im Plänterwald. An einem durchschnittlichen Samstag werden 5.200 Gäste aus Berlin, Brandenburg und von überall her erwartet. Nur, wie reisen diese an? Dem Bezirksamt schwebt da eine einfache Lösung vor: Die Besucher:innen des zukünftigen Spreeparks sollen „lernen, ihr Auto zu Hause zu lassen“, so hieß es unlängst im Ausschuss für Stadtentwicklung. Aha, und welche Alternativen zur Anreise mit dem Auto werden angeboten? Stand jetzt: Fast keine – weder für die Buslinien noch die S-Bahn sind Taktverdichtungen fest geplant, ebenso sind Shuttlebusse lediglich in der Planung und Leihangebote für E-Bikes und Fahrräder sowie autonom fahrende Busse füllen diese Lücke nicht. DIE LINKE fordert ein Konzept für den gesamten Südosten Berlins, welches die Verkehrsproblematik langfristig und nachhaltig löst.

Der Senat hat bereits zugegeben, dass die Parkraumauslastung in Plänterwald nach der Eröffnung des Spreeparks bei 100% liegen wird. Konsequenzen daraus? Fehlanzeige. Zeitgleich plant das Bezirksamt den Umbau der Willi-Sänger-Sportanlage zu einem Regionalligastadion mit 3.000 Plätzen – kurzum: Wenn es so weiter geht, ist in Plän­terwald ein Verkehrschaos vorprogrammiert. Mit der Neugestaltung der Köpenicker Landstraße mit einem aus­gebauten Fahr­radweg werden weitere Parkplätze ­weg­fallen. DIE LINKE begrüßt die Verbesserung der Radinfrastruktur für ein klimafreundlicheres Treptow-Köpenick. Der Ausbau von Radwegen kann aber nur ein Schritt auf dem Weg zu einer Mobilitätswende für Alle sein, deren Rückgrat der ÖPNV ist.

Es kann nicht sein, dass die An­wo­h­ner:in­nen in Plänterwald die Lasten der  unzureichenden Verkehrsplanungen des Senats tragen und sich auf verstopfte Straßen und Chaos einstellen müssen. Zur Entlastung der Verkehrsinfrastruktur fordert DIE LINKE Treptow-Köpenick insbesondere für den Spreepark einen Ausbau des ÖPNV, also eine Taktverdichtung der Buslinien sowie der S-Bahn, und eine Fährverbindung der BVG zwischen Spreepark, S Treptower Park und Ostkreuz. Für den Bau des Spreeparks wurden bisher 79 Millionen locker gemacht – dann muss für die Verbesserung der Verkehrssituation in Plänterwald auch Geld übrig sein.

DIE LINKE hat sich in den Verhandlungen zur ergänzenden Kooperationsvereinbarung zwischen SPD, Grünen und LINKEN für eine Verkehrskonferenz mit den Anwohner:innen eingesetzt, damit endlich eine echte Bürger:innen­betei­ligung stattfindet. Und: DIE LINKE konnte für den Dammweg im Landschaftsschutzgebiet erreichen, dass wieder die Höchstgeschwindigkeit von 10 km/h eingeführt wird.

„Wir haben in der Bezirksverordnetenversammlung auch schon diverse Anträge eingebracht, die sich mit den genannten Problemen befassen“, ergänzt Uwe Doering, Sprecher für Stadtentwicklung der Fraktion DIE LINKE. „Auf unseren Antrag hin hat die BVV eine Verkehrskonferenz für den Südosten Berlins beschlossen und ein Verkehrskonzept Südost auf den Weg gebracht. Wegen der erwarteten Problemen im Plänterwald hat die BVV unseren Antrag „Alternative Verkehrs- und Parkkonzepte für das Spreeparkgelände prüfen“ inklusive Fähranleger beschlossen. Einen ersten Zwischenbericht des Bezirksamtes gab es bereits. Wir setzen uns weiter für eine Minimierung des Ausbaus des Dammwegs und gleichzeitig den maximalen Ausgleich für Eingriffe in die Natur ein.“

In diesem Sinne: Eine sozial gerechte Verkehrswende geht nur mit LINKS!

Lena Fries


Dieser Artikel erschien zuerst in Aus dem Rathaus vom 04.04.2023

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