Die Drohnenkriege – Vom Krieg gegen den Terror zu den Roboterkriegen der Zukunft?

Die Drohnenkriege – Anfang November 2013 haben sie bereits ihr elfjähriges Jubiläum – sind Ausdruck einer rasanten Entwicklung: vom „weltweiten Krieg gegen den Terrorismus“ nach 9/11 zur Kriegsführung der Zukunft. Einer Zukunft, die gelegentlich der Science Fiction zu entstammen scheint, in der die Roboter die schmutzigen Kriege der Menschen kämpfen. Soldatinnen und Soldaten vor einem Bildschirm töten und zerstören heute mittels Joy-Sticks, der eine Drohne steuert.

Carsten Schatz, MdA lädt ein:
19. November, 18.30 Uhr im Rosa-Luxemburg-Saal des Karl-Liebknecht-Hauses, Kleine Alexanderstraße 28, 10178 Berlin

Vortrag von Norbert Schepers:
Die Drohnenkriege – Vom Krieg gegen den Terror zu den Roboterkriegen der Zukunft?

Die Drohnenkriege – Anfang November 2013 haben sie bereits ihr elfjähriges Jubiläum – sind Ausdruck einer rasanten Entwicklung: vom „weltweiten Krieg gegen den Terrorismus“ nach 9/11 zur Kriegsführung der Zukunft. Einer Zukunft, die gelegentlich der Science Fiction zu entstammen scheint, in der die Roboter die schmutzigen Kriege der Menschen kämpfen. Soldatinnen und Soldaten vor einem Bildschirm töten und zerstören heute mittels Joy-Sticks, der eine Drohne steuert.

Die Bezeichnung Drohnenkrieg wurde in den letzten drei Jahren zu einem populären Schlagwort und fasst eine Reihe von globalen politischen und militärischen Entwicklungen zusammen. Bekannt wurden insbesondere Tötungseinsätze ferngesteuerter Kampfdrohnen. Diese Einsatze sind die spektakulärste Erscheinung des weltweiten „Krieges gegen den Terror“ geworden und dienen der gezielten Tötung von vermuteten Mitgliedern terroristischer Gruppen. Doch diese Form der „Jagd auf Terroristen“ ist alles andere als präzise und sauber, denn bei den Explosionen, mit denen die Terrorverdächtigen quasi hingerichtet werden, sterben auch immer wieder zahlreiche Unbeteiligte bzw. Zivilisten, z.B. durch den Beschuss von Wohngebäuden, PKWs oder anderen zivilen Zielen. 

Die rechtlichen und politischen Probleme dieser Form der Kriegsführung sind schwerwiegend und vielfältig, schließlich handelt es sich um eine Form außergerichtlicher, staatlicher Hinrichtung, um Tötungen auf Verdachtsgrundlage und um einen verdeckten, weltweiten „schmutzigen“ Krieg. Gefahren liegen in der rasanten Eskalations-Dynamik, welche die Drohnenkriege mit sich bringen: Die Welt steht am Beginn eines neuen Wettrüstens. 

Norbert Schepers, Politikwissenschaftler und Leiter des Bremer Büros der Rosa-Luxemburg-Stiftung, gibt eine Einführung in das Phänomen des Drohnenkrieges, ordnet diesen in den sicherheitspolitischen Hintergrund ein und bietet einen Ausblick auf mögliche Entwicklungen.