LINKE Bezirksstadträte gegen Kürzungen

Aus dem Rathaus

Deutliche Anpassung der Haushalte gefordert

Nach dem ersten Austausch zu den Haushaltseckwerten hat sich in allen Bezirken gezeigt, dass die Haushaltsbudgets für die Bezirke nicht ausreichen, um den Ist-Stand zu sichern und noch weniger die aktuellen Steigerungen von Leistungen für die gewachsene Metropole abzubilden.

Alle Versprechen des Senats, dass nun die Stadt funktionieren werde, werden nicht eingelöst, wenn die Bezirke statt unterstützt weiter geschröpft werden.

Mehr soziale Not in Berlin hat auch dazu geführt, dass in allen sozialen Bereichen mehr Anspruchsberechtigte Leistungen erwarten. Mit den aktuellen ­Vorgaben ist es nicht möglich, das vorhandene Personal vernünftig zu bezahlen. Freie Stellen, deren dringende Besetzung von allen eingefordert wird, könnten nicht besetzt werden.

Eine gute Leistung erwarten die Bür­ger:innen aber nicht nur im Beibehalten des Ist, sondern sie wollen zu Recht Verbesserungen.

Jeden Tag wird die Forderung laut, dass Standesämter schneller arbeiten, dass Genehmigungen rascher ausgestellt wer­­den, dass der soziale Zusammenhalt gestärkt wird, statt die Stadt zu teilen.Die aktuelle Situation alarmiert alle Bezirke.

Wir sehen vor uns drohende Schließungsszenarien und einen Verteilungskampf der Ressorts in den Bezirken!

Dabei geht es nicht allein um den politischen Streit: auch die jetzt schon am Rande des Limits arbeitenden Ver­waltungsmitarbeiter:innen sehen, wie ihr Kampf um gute Leistungsämter, Standesämter, Bürgerämter, Jugend- und Familienzentren endet. Um zum Beispiel gute Jugendarbeit und Jugendsozialarbeit fortzuführen, sind zweckgebundene Mehrmittel notwendig. 

Wie überall führen stagnierende Budgets bei gestiegenen Kosten zu Angebotskürzung, wo doch bereits heute ­erkennbar ist, dass es einen An­gebots­aufbau braucht.

Wir werden Kürzungen nicht zustimmen und stehen an der Seite jener, die hier vom Land und dem Abgeordnetenhaus deutliche Nachlieferung erwarten.

Keine Kürzungen bei den sozialen Leistungen, kein Rückschritt bei der Infrastruktur, Gute Arbeit und Einstellung von dringend nötigem Personal, das sind unsere Forderungen.

 

Camilla Schuler, Bezirksstadträtin Lichtenberg

Juliane Witt, Bezirksstadträtin Marzahn-Hellersdorf

Carolin Weingart, Bezirksstadträtin Treptow-Köpenick

Sarah Nagel, Bezirksstadträtin Neukölln

Dominique Krössin, Bezirksstadträtin Pankow

Christoph Keller, Bezirksstadtrat Mitte

Oliver Noell, F´hain /Kreuzberg


Dieser Artikel erschien zuerst in  Aus dem Rathaus vom 05.09.2023

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