LINKE an der Seite von Gesundheitsarbeiter­:innen - Unterstützung für Warnstreikende

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Bild 1: 800 Beschäftigte streikten an drei Standorten. Damit haben sie Geschichte geschrieben!

Bild 2: Gute Pflege verdient Anerkennung, Entlastung und angemessene Bezahlung. Deshalb unterstützte DIE LINKE den Warnstreik.


Seit Jahren, wenn nicht Jahrzehnten, steigt durch ein kaputt gespartes Gesundheitssystem und eine immer älter werdende Bevölkerung die Arbeitsbelastung für Beschäftigte im Gesundheitswesen. Gleichzeitig schreitet der Personalmangel stetig voran. Lebensmittel-, Strom- und Kraftstoffpreise steigen, eine Anpassung der Gehälter findet vielerorts nicht oder nur schleppend statt – die Entgelterhöhungen jagen der Inflation hinterher. Die Pandemie hat viele nicht nur den letzten Nerv, sondern auch die letzte Kraft gekostet. Vom längst verhallten Applaus können Beschäftigte weder Miete noch Gasrechnungen zahlen.

Deshalb haben sich dieses Jahr zum ersten Mal die nicht-ärztlichen Beschäftigten der DRK Kliniken Berlin organisiert. Mit Unterstützung von Ver.di Kolleg:innen hat die 20-köpfige Tarifkommission über den Sommer Ver­handlungen mit der Geschäftsführung ­geführt begleitet von aktiven Mittagspausen und Aktiventreffen.

Die Forderung war klar: 15 Prozent mehr Lohn – mindestens 500 Euro. Für alle. Da sich über mehrere Verhandlungsrunden nicht auf ein Ergebnis geeinigt werden konnte, hat Ver.di am 11. Oktober zum Warnstreik aufgerufen.

800 Beschäftigte haben an drei Standorten gestreikt. Mehrere Stationen und Funktionsbereiche mussten geschlossen werden. Einige konnten nur im Notbetrieb arbeiten. Die Beschäftigten haben deutlich gezeigt, dass die Räder ohne sie stillstehen. Und ihre Anstrengungen haben Früchte getragen. Beim letzten Verhandlungstag wurde sich auf einen zufriedenstellenden Tarifabschluss inklusive einer Inflationsausgleichsprämie geeinigt.

Die LINKE steht konsequent an der Seite von Beschäftigten, die sich für Verbesserungen ihrer Arbeitsbedingungen einsetzen. In Mitte und Köpenick haben Gregor Gysi, Carsten Schatz, Tobias Schulze (gesundheitspolitischer Sprecher von DIE LINKE.Berlin im Abgeordnetenhaus) und Kai Martin (gesundheitspolitischer Sprecher in der BVV) gemeinsam mit einigen anderen Ge­noss:innen die Streikenden unterstützt. Es wurde Kaffee verteilt, Snacks gereicht, vor allem aber konnte sich zu wichtigen Anliegen und Problemlagen ausgetauscht werden.

DIE LINKE ist die einzige Partei, die konsequent für eine gerechte Finanzierung des Gesundheitswesens kämpft. Dabei gilt: Menschen vor Profite! Die Fallpauschalen gehören abgeschafft! Die Klinikfinanzierung muss sich endlich an den tatsächlichen Bedürfnissen der Patient:innen orientieren. Es braucht einen allgemeinverbindlichen Flächentarifvertrag für alle Beschäftigten in Pflegeeinrichtungen, auch für kirchliche Träger. Der Pflegemindestlohn muss steigen. Wir fordern einen gesetzlichen Personalschlüssel für alle Berufsgruppen im Gesundheitswesen, der sich am tatsächlichen Bedarf orientiert!

Denn gute Pflege verdient Anerkennung, Entlastung und angemessene Bezahlung. Damit Streikbotschaften wie: „Ich kann gar nicht so schlecht pflegen, wie ich bezahlt werde!” der Vergangenheit angehören.

Stephanie Bornschein


Dieser Artikel stammt aus dem blättchen vom November 2023.  Die Zeitungen des Bezirksvorstandes und der Fraktion können hier runtergeladen werden. Beide Zeitungen gibt es auch als kostenloses Abo.