KIEZKLUBs haben weiter Bestand - Lösung für Mitarbeiter zeichnet sich ab
Im vergangenen September reichte die Fraktion Die Linke einen Antrag in die Bezirksverordnetenversammlung ein, um die Arbeit in den Kiezklubs und Schulbibliotheken abzusichern. Zumindest für die Sicherstellung der Arbeit in den Kiezklubs zeichnet sich nun eine Lösung ab. Die dortigen Mitarbeiter:innen unterstützen derzeit den Betrieb der kommunalen Einrichtungen, ohne die ein reibungsloser Ablauf schwierig wäre. Die sogenannten 16i-Stellen gemäß des entsprechenden Paragraphen im Sozialgesetzbuch sind Teil eines Förderprogramms des Jobcenters, das darauf abzielt, Langzeitarbeitslose in den Arbeitsmarkt zu integrieren und dabei Teile des Lohns zu übernehmen. Aktuell laufen diese Programme jedoch aus. „Ohne eine klare Perspektive für diese Menschen erreichen wir nicht unser erklärtes Ziel einer dauerhaften Beschäftigung“, betont Carolin Weingart, die für die bezirklichen Kiezklubs zuständige Sozialstadträtin (DIE LINKE).
„Wir führen derzeit Gespräche mit den betroffenen Personen und prüfen, ob und wie wir reguläre Beschäftigungsmöglichkeiten für sie an anderer Stelle im Bezirksamt schaffen können“, erklärt Weingart. Aufgrund der Finzierungssystematik seien die bisherigen Stellen in den Kiezklubs nicht auf Dauer tragbar. Dennoch gibt es Ideen für einen reibungslosen Weiterbetrieb der Kiezklubs. „Wir beabsichtigen, Minijobs für Rentner:innen zu schaffen, die dann die Leitungen der Kiezklubs unterstützen“, so Weingart. Zudem ist eine neue Gruppenleitungsstelle inzwischen besetzt, die sich um die Betreuung der Kiezklubs kümmert und neue Perspektiven eröffnen soll. „Nicht nur das Publikum in den Kiezklubs verändert sich, auch die Bedürfnisse der Seniorinnen und Senioren sind heute anders, und die Anforderungen an ehrenamtliche Arbeit haben sich geändert. Diese Aspekte müssen wir berücksichtigen, um eine erfolgreiche Zukunft der Kiezklubs sicherzustellen“, erläutert Weingart.
Es bedarf jedoch auch einer Überprüfung und Anpassung des Finanzierungssystems für die Kiezklubs. Die Kosten-Leistungs-Rechnung (KLR), die allen Berliner Bezirken vorgegeben ist, sollte überdacht werden, um neue Freiräume zu schaffen. „Derzeit ist es beispielsweise nach der KLR auf dem Papier teurer, eine eigene Immobilie zu nutzen, statt Räume anzumieten. Dies ist nicht mehr zeitgemäß und schadet unseren Kiezklubs, die vor allem in bezirkseigenen Räumen untergebracht sind“, betont Weingart. Für den Weiterbetrieb der Schulbibliotheken gibt es bisher noch keine öffentlich kommunizierten Perspektiven. Geld für die dringend benötigten Schulbibliothekar:innen müsste sich Schulstadtrat Marco Brauchmann (CDU) beim Berliner Finanzsenator Stefan Evers (CDU) erfragen.
Dieser Artikel stammt aus dem blättchen vom Dezember 2023. Die Zeitungen des Bezirksvorstandes und der Fraktion können hier runtergeladen werden. Beide Zeitungen gibt es auch als kostenloses Abo.