Dunkle Wolken an der Spreeküste

Aus dem Rathaus
Treptow-Köpenick

Planungen stoßen auf Kritik von Bewohnerinnen und Bewohnern

Die Gegend am Spreeufer an der Rummelsburger Landstraße / Köpenicker Chaussee, be­kannt für das Funkhaus, das Heizwerk und das Betonwerk, soll weiter entwickelt werden. Dieser Bereich ist jedoch sensibel, da bereits rund um das Funkhaus schon mit Gastronomie und kulturellen Angeboten gearbeitet wird. Einige Gebäude, etwa das Funkhaus, stehen unter Denkmalschutz.

Nun wurde im Rahmen des Werkstattverfahrens bekannt, dass ein Investor auf einer zum Teil brach liegenden Gewerbefläche eine teilweise massive Bebauung für Gewerbe, Büros, Hotel und Gastronomie plant. Nach Informationen aus der Immobilienbranche sei geplant, mehrere Gebäude mit 7 Stockwerken und ein Hochhaus mit 28 Stockwerken zu errichten. Insgesamt sollen auf diesem Areal 108.000 Quadratmeter Geschossfläche realisiert werden.

Diese Fläche befindet sich im Bezirk Lichtenberg, der auch federführend in Zusammenarbeit mit dem Bezirksamt Treptow-Köpenick und der zuständigen Senatsverwaltung für die entsprechenden Planungen verantwortlich ist. Das Areal rund um das Funkhaus liegt in Treptow-Köpenick.

Diese Planungen stoßen jedoch auf Kritik von Bewohnerinnen und Bewohnern der Gaswerksiedlung auf der gegenüberliegenden Seite der Köpenicker Chaussee. Die bisher bekannten Pläne drohen den Charakter der Siedlung „zu erschlagen“, so die Kritik der Anwohnenden. Es wird auch befürchtet, dass sich das Verkehrsaufkommen erhöht.

Im Moment liege ein Entwurf eines Leitbildes vor, schreibt das Bezirksamt auf Anfrage von Uwe Doering, Sprecher für Stadtentwicklung aus der Fraktion DIE LINKE. Derzeit werde die zweite Stufe, das Werkstattverfahren inklusive Beteiligung der Öffentlichkeit, vorbereitet. Erst dann solle die Konzepterarbeitung erfolgen.

„Wir müssen die Pläne für eine Tramanbindung an den S-Bahnhof Ostkreuz beschleunigen und zügig umsetzen“, erklärt Doering und betont, dass die BVV das Thema weiter begleiten werde. „Es ist wichtig, dass der Zugang zur Spree öffentlich bleibt und die Entwicklung rund um das Funkhaus weiterhin behutsam erfolgt, unter Berücksichtigung des Denkmalschutzes. Es sollte eine Balance gefunden werden, die es ermöglicht, Gewerbe, Kultur, Gastronomie und Wohnen miteinander zu vereinbaren und zukünftige Konflikte zu vermeiden“, so Doering.


Auf dem Grundstück in Rummelsburg soll nach den Plänen von O&O Baukunst einem der beiden Sieger des Werkstattverfahrens, ein Quartier mit Büro- und Dienstleistungsbetrieben sowie Gastronomie und Einzelhandel entstehen.


Dieser Artikel erschien zuerst in Aus dem Rathaus vom 07.03.2023

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