„Aktive Mittagspause“ - Klinik-Mitarbeiter*innen kämpfen für ihren Haustarif

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Bild: Eine „aktive Mittagspause“ legten Beschäftigten der DRK-Kliniken, unterstützt von den beiden Landesvorsitzenden der LINKEN, ein, um die Verhandlungen mit der Geschäftsführung zu unterstützen.


Aktive Mittagspause hieß die lautstarke Meinungsäußerung der Beschäftigten der Berliner DRK-Kliniken Anfang August. Die gewählte Tarifkommission aus VERDI-Mitgliedern aller Häuser nahm an diesem Tag in Köpenick Verhandlungen mit der Geschäftsführung der DRK-Kliniken auf. Es geht um einen Haus­tarif, der nicht mehr unter dem Tarif in öffentlichen Häusern liegen soll. Die Forderung: 15% Lohnerhöhung, mindestens 500 Euro monatlich! Über 100 Beschäftigte standen mit Plakaten und roten Trillerpfeifen vor dem Krankenhaus Köpenick, um ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen. Auch LINKE folgten dem Aufruf zur Unterstützung, darunter die beiden Landesvorsitzenden Franziska Brychcy und Max Schirmer. Wir hatten an diesem heißen Tag Obst und Eis zu verschenken, Dank an die Initiatoren. Ich hörte hinter mir – Linke sind auch da – ach, sind das die mit dem Eis? Unsere solidarische Unterstützung fand Aufmerksamkeit und Zustimmung, kämpferisch auch ohne Fahnen.

Die personelle Situation in den Krankenhäusern ist dramatisch, auf einem Plakat stand: „in der Pandemie verheizt und jetzt wird gegeizt“, oder: „wir bedeuten einander etwas und was be­deuten wir euch?“ Das Patientenwohl braucht eine gute und qualifizierte Versorgung, das Thema geht uns alle an!

Das erste Angebot der Geschäftsführung – 35-Stundenwoche nur für Pflegepersonal plus zwei Einmalzahlungen verteilt über zwei Jahre – wurde abgelehnt. Es lauern zu viele Fallstricke. Einmalzahlungen sind nicht rentenwirksam und unterschiedliche Arbeitszeiten für Berufsgruppen spalten die Belegschaft. Attraktive Arbeitsplätze jedoch definieren sich auch über eine gute und interprofessionelle Teamarbeit, wie das Flugblatt von VERDI erklärt.

Wir sind solidarisch, weil überzeugt, dass Gesundheitsversorgung Daseinsfürsorge ist und bedarfsorientiert erfolgen muss, nicht als Profitgeschäft. Diese Aktion hat unsere Tradition belebt, Partei für den Alltag und im Alltag zu sein. Wir bleiben an der Seite der Beschäftigten.

Minka Dott


Dieser Artikel stammt aus dem blättchen vom September 2023.  Die Zeitungen des Bezirksvorstandes und der Fraktion können hier runtergeladen werden. Beide Zeitungen gibt es auch als kostenloses Abo