Gysi meint ...

blättchen

Herzlichen Dank

Herzlichen Dank an alle, die uns und mich im Wahlkampf so großartig unterstützt haben und Dank an alle, die uns und mir Ihre Stimme gegeben haben. Ich bin glücklich zum fünften Mal direkt als Abgeordneter für Treptow-Köpenick in den Bundeswahlergebnisgewählt worden zu sein.

Das Bundeswahlergebnis für unsere Partei ist desaströs. Glücklicherweise haben Gesine Lötzsch in Berlin-Lichtenberg und Sören Pellmann in Leipzig auch ein Direktmandat gewonnen, so dass die Partei, die keine fünf Prozent der Zweitstimmen erreichte, dennoch in den Bundestag einzieht. Sie hat nicht nur den Gruppen-, sondern den Fraktionsstatus erreicht, da wir mehr als fünf Prozent der Abgeordneten stellen.

Viele wollten die CDU nicht mehr als Kanzlerpartei. Viele wollten auch, dass es zu einer sozialökologischen Wende kommt. Deshalb hat meine Partei viele Wählerinnen und Wähler an die SPD und die Grünen verloren. Es gab im Fernsehen Wahlkampfveranstaltungen mit drei Kanzlerkandidaten, das heißt Frau Baerbock, Herrn Scholz und Herrn Laschet. Die Linke kam nicht vor. Allerdings kam die FDP auch nicht vor und hat dennoch zugelegt.

Fälschlich wurde immer wieder behauptet, dass DIE LINKE den Austritt Deutschlands aus der NATO wünsche. Obwohl wir unsere Kritik haben, steht diese Forderung in keinem Programm. Allerdings haben wir eine Vision. Wir wollen eine Ersetzung der NATO durch ein Sicherheitsbündnis, das Russland mit einschließt. Beim gegenwärtigen Verhältnis von NATO und Russland ist dies jedoch undenkbar. Es wurde aber immer so getan, als ob die Linke die NATO sofort verlassen will, was bei aller Kritik der Bürgerinnen und Bürger an der NATO unsere Position schwächte.

Was die Partei jetzt braucht, ist keinen Streit, sondern selbstkritische Schlussfolgerungen und einen Aufbruch. Wir müssen zurückfinden zur Ostidentität, müssen für die Menschen reale soziale Vorschläge unterbreiten, müssen immer wieder die Forderungen nach ökologischer Nachhaltigkeit in sozialer Verantwortung unterstützen, und selbstverständlich bei der Friedenspolitik bleiben.