Ein Deckel für die Autobahn

Denis Petri, Katalin Gennburg

Brückentechnologie zur Verkehrswende

Autobahnen führen zu mehr Verkehr, mehr Stau, mehr Belastung für Anwoh­ner*­innen. Wäre es anders, so wäre Los Angeles in Kalifornien mit seinen sechs- bis achtspurigen Freeways staufrei. Ist es aber nicht, sondern die Stadt mit den höchsten Stauzeiten im Vergleich nordamerikanischer und westeuropäischer Städte.

Autobahnen verursachen aber nicht nur mehr Autoverkehr und Stau, sondern sie zerschneiden Landschaften und Stadtgefüge. Der 16. Bauabschnitt der A100 ist ein solcher Einschnitt ins Stadtgefüge, der Schulwege, hier konkret für die Kinder aus Plänterwald, und Alltagswege zerstört und für die Mobilität der Menschen im Treptower Norden gravierende negative Folgen haben wird: Dank der „Bundesautopopulismusminister“ Dobrindt (a.D.) und Scheuer sowie der rot-schwarzen Vorgängerregierung in Berlin.

Um die Verheerungen der autozentrierten Stadtplanung zumindest teilweise abzumildern und den Stadtraum nicht vollständig verloren zu geben, hat Rot-Rot-Grün auf Initiative von Katalin Gennburg (MdA, die LINKE) einen Antrag zur Deckelung des 16. Bauabschnitts ins Abgeordnetenhaus eingebracht. Das Deckeln von Autobahnen ist dabei nicht neu (siehe z.B. Britzer Tunnel), allerdings eine Herausforderung. Diese lohnt aber: Ein Deckel über der A100 könnte das immense Lärm- und Abgasproblem für die Anwohner*innen reduzieren. Es könnte aber zudem auch wertvoller Stadtraum zurückgewonnen werden: Für sichere Schulwege, Sport- und Spielplätze, Radschnellverbindungen und vieles andere mehr.

Noch besser wäre: Ein Vorbild nehmen an anderen Städten, die (Stadt-)Autobahnen abreißen, um den Stadtraum an die Menschen, die in der Stadt leben, zurückzugeben und die Mobilität zu verbessern. Damit dies geschehen kann, braucht es eine starke LINKE auch bei der nächsten Bundestagswahl, damit die Verkehrswende endlich vorankommt. Bis es soweit ist, muss Berlin sich mit Deckeln behelfen.