Die Zukunft der ILA ist ungewiss - Bundeswehr muss erstmals bezahlen

Carsten Schatz

Vom 25. - 29. April wird sie erneut stattfinden, die Internationale Luftfahrtausstellung (ILA). Mit dem neuen Termin im Frühjahr sind weitere Neuerungen verbunden. Erstmals muss die größte Ausstellerin, die Bundeswehr, für ihre Ausstellungsflächen bezahlen. Denn die ILA ist für die Messe Berlin seit Jahren ein Zuschussgeschäft. Deshalb will die Messe den Standort am BER auch loswerden. Als Käufer ist die Flughafengesellschaft im Gespräch. Deren Chef Engelbert Lütke Daldrup ließ jedoch vor einigen Tagen die Bombe platzen: Nach 2020 kann er sich die Luftfahrtmesse am Standort BER nicht vorstellen, sagt er dem „Neuen Deutschland“ exklusiv.

Deshalb scheint die Zukunft der ILA am bisherigen Standort ungewiss. Die Trauer im Umfeld von Schönefeld wird sich gering halten. Lärmbelästigungen und die Präsenz der Bundeswehr mit Beispielen ihres gesamten fliegenden Gerätes haben in den letzten Jahren immer wieder zu Protesten geführt.

Und zumindest bei Letzterem wird es bleiben. Auch DIE LINKE wirbt weiter für eine ILA ohne Rüstung. Wir wollen keine Geschäfte mit dem Tod, erst recht nicht in unserer Nachbarschaft.

Was deutsche Waffen in aller Welt anrichten, lässt sich aktuell im Jemen beobachten, wo ein blutiger Krieg tobt, unterstützt von den regionalen Mächten Iran und Saudi-Arabien. Das wahabitische Königreich ist übrigens einer der größten Kunden deutscher Waffenproduzenten.

Und wenn dieser Tage immer wieder von der Bekämpfung von Fluchtursachen die Rede ist, dann beginnt das mit dem Ende des weltweiten Geschäfts mit Leid und Tod. Dass dieses Geschäft nichts ist, was irgendwo im Dunkeln passiert, sondern vor unser aller Augen, zeigt auch wieder die ILA. Deshalb werden wir als LINKE dazu nicht schweigen.

Carsten Schatz, MdA

Aus dem Blättchen April 2018