Sommerfest der BVV-Linksfraktion

Aus dem Rathaus
Treptow-Köpenick

Kurz vor Herbstbeginn lud die Fraktion DIE LINKE in der BVV zu ihrem Sommerfest. Kommunalpolitiker und Gäste kamen bei unterhaltsamer Musik gerne ins Gespräch. Zu Beginn ging Fraktionsvorsitzender Philipp Wohlfeil auf die aktuelle Situation ein. Hier ein Auszug aus seiner Rede:

„Als wir 2019, vor drei Jahren, unser letztes Sommerfest durchgeführt haben, war die Welt eine andere. Das Wort Pandemie zählte eher zu unserem passiven Wortschatz (bei mir zumindest) und dass Russland die Ukraine überfallen würde, darauf gab es, wenn wir ehrlich sind, Hinweise in der inneren Entwicklung des Landes und seinen militärischen Aktivitäten, aber dennoch war es in der Dimension ein brutales Erwachen für viele in der deutschen Politik und besonders auch für DIE LINKE. Die Folge ist unvorstellbares Leid in der Ukraine, die Verwüstung des Landes, sinnloses Sterben von Zivilist:innen und Sol­da­t:in­nen, letztere natürlich auf beiden Seiten, neue Flüchtlingsströme in Europa und steigende Preise für Energie und Lebensmittel, die Angst vor einer kalten Wohnung im Winter und natürlich die Gefahr einer Eskalation des Krieges über die ukrainischen Grenzen hinaus.

Sicherlich sind das alles keine Gründe, ausgelassen zu feiern. Aber wenn die unterschiedlichen Ereignisse der letzten Monate und Jahre eines gezeigt haben, dann, dass wir miteinander im Gespräch bleiben sollen und manchmal auch abgerissene Gesprächsfäden wieder aufnehmen müssen. Und trotz der äußeren Umstände möchte ich einen Blick auf Treptow-Köpenick werfen. Ihr glaubt gar nicht, wie oft wir, wenn wir in den sozialen Medien über unsere kommunalen Initiativen berichten, hören: Habt Ihr denn angesichts von Krieg und Existenzängsten keine anderen Sorgen? Doch die haben wir. Aber wenn wir hier unsere Aufgaben nicht erfüllen, wird nichts besser. In gewisser Weise ist das hier unsere Werkbank für ein friedliches Miteinander, jedenfalls im Kleinen.

In der gegenwärtigen Formation sind wir seit knapp einem Jahr und arbeiten auf der Grundlage unserer rot-rot-grünen Kooperationsvereinbarung vertrauensvoll zusammen.

Wir zeigen, dass Sozial- und Gesellschaftspolitik nicht nur von der Wortherkunft denselben Ursprung haben, sondern auch in der übertragenen Bedeutung in der Praxis keinen Wi­der­spruch bilden. Wir verteidigen die ­Rechte von Frauen und Minderheiten genauso, wie wir uns allgemein um gute Arbeit, bezahlbaren Wohnraum in lebendigen und grünen Kiezen mit sozialer, kultureller und verkehrlicher Infrastruktur einsetzen.“

Auch die stellvertretende Bezirksbürgermeisterin Carolin Weingart und der Bundestagsabgeordnete Gregor Gysi, der Treptow-Köpenick seit 17 Jahren im Deutschen Bundestag vertritt, meldeten sich beim Sommerfest zu Wort.


Dieser Artikel erschien zuerst in Aus dem Rathaus vom 04.10.2022

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