Willkommen und Abschied

Helga Pett

Am 5. Mai hatten Theaterfreunde und Nachbarn des Hauses Schnellerstr.104 zum letzten Mal Gelegenheit, die neue Schauspielergeneration dort zu erleben, wo viele bekannte Schaupieler wie Manfred Krug, Leander Haußmann, Nina Hoss und Jan Josef Liefers zum ersten Mal auf einer Probebühne standen. Besonders auffällig im Besucherstrom war, dass sich viele junge Menschen freudig begrüßten, offensichtlich ehemalige Studenten, die sich hier seit langem wiedersahen.

An diesem „Tag der offenen Tür“, der abends mit einem Grillfest im Garten endete, konnten die Gäste nicht nur die Studienräume besichtigen sondern die angehenden Schauspieler in Szenenausschnitten auf mehreren kleinen Probebühnen des Hauses bewundern.

Der Hochschulstandort, in dem seit vielen Jahrzehnten Studiengänge für Bühnentanz, Choreographie, Dramaturgie, Schauspiel, Schauspielregie und Zeitgenössische Puppenspielkunst angeboten wurden, schließt im Juli als Ausbildungsstätte.

Das Wintersemester 2018/19 beginnt für alle Abteilungen am neuen zentralen Standort in der Nähe des Nordbahnhofs in Mitte. Sanierung und Umbau der alten Opernwerkstätten gehen dort seit 2014 für rund 44 Millionen Euro voran. Wo einst Bühnenmaler Kulissen für Berliner Opern- und Theaterhäuser pinselten, werden Schauspielstudenten bald im markanten 24 Meter hohen Bühnenturm proben.

Für die 200 Studenten werden 40 bis 100 Quadratmeter große Probebühnen und 20 Seminarräume zur Verfügung stehen.

Das Gebäude in der Schnellerstraße, das im Besitz des Landes Berlin ist, soll nach Räumung voraussichtlich von anderen Kulturorganisationen der Stadt genutzt werden.

Helga Pett

Aus dem Blättchen (2018)