Vorgestellt: Carsten Schatz, Bezirkschef der LINKEN

Blättchen

„Ich will lächelnd überzeugen“

Seit 22. September 2012 ist Carsten Schatz neuer Bezirksvorsitzender der Partei DIE LINKE Treptow-Köpenick. Im Gespräch mit der blättchen-Redaktion ging Schatz auch auf die politischen Aufgaben im Bezirk ein.

Vorweg die biografischen Daten im Telegrammstil:

Geboren 1970 in Altenburg, zog seine Familie mit ihm 1971 nach Berlin. Über Prenzlauer Berg und Schöneberg ist er 2011 in Friedrichshagen angekommen und lebt in einer schwulen Partnerschaft.

1988 hat er Abitur gemacht, danach studiert. 1995 bis 1998 arbeitete er für die Bundestagsgruppe der PDS als Berater, von 1998 bis 2001 als Wahlkreismitarbeiter der Bundestagsabgeordneten Petra Pau.

Von 2001 bis Juni 2012 war Schatz Geschäftsführer, anfangs der berliner PDS, seit 2007 der LINKEN Berlin. Derzeit ist er wissenschaftlicher Mitarbeiter des Berliner Bundestagsabgeordneten Stefan Liebich.

„Ich will lächelnd überzeugen“

Seit 22. September 2012 ist Carsten Schatz neuer Bezirksvorsitzender der Partei DIE LINKE Treptow-Köpenick. Im Gespräch mit der blättchen-Redaktion ging Schatz auch auf die politischen Aufgaben im Bezirk ein.

Vorweg die biografischen Daten im Telegrammstil:
Geboren 1970 in Altenburg, zog seine Familie mit ihm 1971 nach Berlin. Über Prenzlauer Berg und Schöneberg ist er 2011 in Friedrichshagen angekommen und lebt in einer schwulen Partnerschaft.
1988 hat er Abitur gemacht, danach studiert. 1995 bis 1998 arbeitete er für die Bundestagsgruppe der PDS als Berater, von 1998 bis 2001 als Wahlkreismitarbeiter der Bundestagsabgeordneten Petra Pau.
Von 2001 bis Juni 2012 war Schatz Geschäftsführer, anfangs der berliner PDS, seit 2007 der LINKEN Berlin. Derzeit ist er wissenschaftlicher Mitarbeiter des Berliner Bundestagsabgeordneten Stefan Liebich.

 

blättchen: Carsten, was sind Deine politischen Schwerpunkte?

Carsten Schatz: Unsere wesentliche Aufgabe für das kommende Jahr ist ein Erfolg bei den Bundestagswahlen. Das heißt für unseren Bezirk die Verteidigung des Direktmandates von Gregor Gysi und natürlich ein gutes Zweitstimmenergebnis für  DIE LINKE. Dafür haben wir noch viel zu tun. Politisch und organisatorisch, wobei
ich das nicht so gern trenne, wenn wir eine schlagkräftige Organisation haben, ist das Voraussetzung für politische Wirksamkeit. Wahrscheinlich deshalb erinnerte Wilhelm Liebknecht kurz vor seinem Tod seine Genossen in einem Brief: „Kräftigt mir die Organisation!“ Genossen deshalb, und ich will das in Erinnerung rufen, weil bis 1908 Frauen nicht Mitglied von Vereinen werden durften, zumindest in Preußen, welches ja bekanntlich im Deutschen Reich den Ton angab.
Wie wollen wir das erreichen? Beschlossen haben wir eine stärkere Verzahnung zwischen Basisorganisationen und dem Bezirksvorstand. Wir brauchen eine klarere und intensivere Kommunikation zwischen Basis und Vorständen. Gemeinsam wollen wir unsere Aktivitäten planen und durchführen, dabei auf das Wissen der Genossinnen und Genossen vor Ort zurückgreifen und die in sie Arbeit aktiv einbeziehen. Nur gemeinsam werden wir erfolgreich sein.

Und jenseits der Wahlkämpfe?

Auch jenseits der Wahlkämpfe wird es darauf ankommen unsere Präsenz vor Ort zu stärken und uns stärker als Ansprechpartnerin für aktive Bürgerinnen und Bürger aufzustellen. Gerade in Berlins größtem Bezirk ist es wichtig, in allen Ortsteilen präsent und ansprechbar zu sein. Daran wollen wir auch über den Wahltag hinaus arbeiten. Ich nenne das gesellschaftliche Verankerung. Die müssen wir vertiefen, wenn wir politisch wirksam sein und bleiben wollen – nicht nur an den Wahlurnen, sondern auch darüber hinaus. Es hat sich doch gezeigt, dass dort, wo wir aktiv und sichtbar waren, wir auch als Ansprechpartnerin geschätzt sind. Stichworte: Friedrichshagen und Fluglärm.

Thematisch werden wir uns, ich denke auch über den Wahltag im September 2013 hinaus, auf Wohnen-Mieten, Arbeit und Rückgewinnung öffentlichen Eigentums stützen. All das natürlich vor dem Hintergrund der Auseinandersetzungen um die Bewältigung der Finanzkrise.
Und da es ja um meine Sicht geht: Ich bin ein Fan Werte-geleiteter Politik. Freiheit, Gerechtigkeit und Solidarität sind die, denen ich mich verbunden fühle.
Eine Gesellschaft, in der Menschen größtmöglichen Raum für ihre eigene Entfaltung haben, in der gesellschaftlicher Reichtum gerecht verteilt ist und alle die gleichen Chancen haben und Unterschiede solidarisch tragen und austragen ist meine Vision. Und das dafür Frieden eine unabdingbare Voraussetzung ist, ist klar.
Und ja, ich lache gern und überzeuge gern lächelnd. Denn ohne Spaß am Leben gehts bei mir nicht.

Vielen Dank für das Gespräch

© Das Blättchen 11|2012, Seite 4