Trauer um Hans Erxleben

Engagiert für ein demokratisches Gemeinwesen

Am Sonntag, 29. April, ist Hans Erxleben verstorben. Hans Erxleben engagierte sich viele Jahre für ein demokratisches und offenes Gemeinwesen und den Kampf gegen Rechtsextremismus in seinem Ortsteil Adlershof, im Bezirk Treptow-Köpenick und darüber hinaus. Als Vorsitzender des Adlershofer Bürgervereins Cöllnische Heide brachte er sich aktiv in das zivilgesellschaftliche Leben in Adlershof, etwa bei der Vor­bereitung des jährlichen Herbstfestes, ein.

Er war über Jahre Sprecher des Bündnisses für Demokratie und Toleranz und Vorsitzender des ersten Integrationsausschusses in der Bezirksverordnetenversammlung. Hans Erxleben hat sich in diesen Funktionen etwa für das jährlich stattfindende Fest für Demokratie in Schöneweide und für eine aktive ­Willkommenskultur gegenüber Geflüchteten eingesetzt. Er war Anmelder zahlreicher Demonstrationen und Kundgebungen, die sich gegen rechtsextreme Aufmärsche und Treffpunkte richteten. Dass die Situation in Schöneweide sich erkennbar verbessert hat, Rechtsextreme dort heute weniger präsent sind, das Lokal „Zum Henker“ und der Szeneladen „Hexogen“ schließen mussten, ist somit auch dem unermüdlichen Wirken von Hans Erxleben zuzuschreiben.

Für sein Engagement hat er einen hohen Preis bezahlt. Er wurde beschimpft, bedroht, es gab Anschläge auf sein Haus und sein Auto. In der Folge musste er unter Polizeischutz gestellt werden. Hans Erxleben hat deshalb nicht aufgegeben. Im Gegenteil, es war ihm Ansporn, erst recht weiterzumachen. Hans Erxleben sprühte vor Energie bis an seine gesundheitliche Belastungsgrenze, hatte seine Ecken und Kanten, schoss auch mal übers Ziel hinaus und ging offen mit seiner Biographie und mit Fehlern um. Das ehrt ihn auf besondere Weise.

Nach Ausscheiden aus der Bezirksverordnetenversammlung wurde Hans Erxleben mit der Bürgermedaille geehrt. Auch dabei musste er Widerspruch hinnehmen. Das hat ihn berührt, aber auch herausgefordert.

Wir verlieren mit Hans einen Freund, Genossen und bedeutenden Antifaschisten.

Carsten Schatz, MdA, Bezirksvorsitzender und Philipp Wohlfeil, Vorsitzender der BVV-Fraktion