Rahmenplan Spreepark wurde vorgestellt

Karl Forster

Bei Großprojekten hat man in Berlin inzwischen Angst vor negativen Reaktionen. Das gilt auch für die Pläne zum Spreepark in Plänterwald. Deshalb hatte der Senat der Verwaltung der landeseigenen Grün Berlin (Britzer Garten, Gärten der Welt), die vor zweieinhalb Jahren das Projekt übernommen hat, einen Maulkorb verpasst. Auskunft nur durch den Senat, hieß es seit Monaten. Nun hat Umweltsenatorin Regine Günther (parteilos, für Grüne) auf einer Bürgerdialog-Veranstaltung und zuvor bei einem Rundgang der Presse Details der Planung berichtet. Kernaussage: Es entsteht ein Kunst-, Kultur- und Naturpark.

„Der neue Spreepark wird mit zahlreichen spannenden Angeboten ein attraktives Ziel für alle werden“, versprach Senatorin Günther. „Ob Berlinerinnen und Berliner oder Gäste aus aller Welt – wer neugierig auf Natur, Kunst und Kultur an einem besonderen Platz ist, der ist im Spreepark genau richtig“. Es solle aber ein „Ort der Überraschungen, nicht der Events“ werden, so Günther.

Einen Rummel wie früher werde es nicht wieder geben, so die Senatorin, doch werde an den alten Spreepark als Teil der Geschichte der Stadt erinnert. In dem ehemaligen 3D-Kino soll deshalb auch ein kleines Museum entstehen, wo auch Filmmaterial aus dem alten Spreepark gezeigt wird. Eine wichtige Rolle wird die Kunst spielen. Das Gelände soll Künstlern im Rahmen des im Schloss Biesdorf gescheiterten Projektes „Zentrum für Kunst und öffentlichen Raum“ geöffnet werden.

Während die BZ auf ihrer Internetseite schrieb „2021 soll der neue Spreepark eröffnen“, widersprachen dem die Vertreter von Grün Berlin bei dem Pressegespräch. Lediglich das „Eierhäuschen“, das außerhalb des eigentlichen Geländes liegt, soll 2021 mit Gastronomie und Künstler-Ateliers eröffnen.

Auf Bedenken der Anwohner wurde nun in der Endfassung des Rahmenplans eingegangen. So wurde das Parkplatzkonzept deutlich verändert. Statt wie ursprünglich geplant fast 300 Parkplätze sollen, so Günther, „maximal 100 Plätze“, wenn möglich auch weniger, und die nur für Lieferverkehr und Behinderte, entstehen. Damit stellte sich die Senatorin deutlich gegen die Ideen der Planer.

Dafür soll es einen Zugang über Bulga­rische Straße, einen Schiffsanleger mit Zugang und gut ausgebaute Radwege geben. Selbstfahrende Elektrobusse könnten Fahrgäste an der Bulgarischen Straße abholen. Die Parkeisenbahn soll reaktiviert und später sogar bis zum ­S-Bahnhof Treptower Park erweitert werden.

Aus dem Blätchen (2018)