Politik in der Sporthalle

Aus dem Rathaus

Unterrichtsangebot der Musikschule sichern

Die Coronapandemie wirbelt einiges durcheinander. Auch die Bezirkspolitik in Treptow-Köpenick sucht weiter nach guten Möglichkeiten um auch in dieser Situation weiter aktiv zu bleiben. Nachdem die Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) im Mai hinter Plexiglas, ohne Zuschauer:innen und in Minibesetzung stattfand, zog die BVV im Juni in die Turnhalle des Archenhold Gymnasiums in Schöneweide um. Die großzügigen Platzverhältnisse erlaubten dort eine vollständige Sitzung mit allen 55 Verordneten und sogar Zu­schau­er:innen bei gleichzeitiger Einhaltung des schützenden Abstandes von 1,5 Metern.

Vor der Turnhalle protestierte ein Ensemble der Musikschule mit einer Musikaufführung dafür wieder ihre angestammten Räume zu nutzen, die aber noch von der Corona Kontaktnachverfolgung des Gesundheitsamts benötigt werden. Drinnen bot die zuständige Stadträtin Cornelia Flader (CDU) ein noch traurigeres Bild. Gefragt, warum sie bei der absehbaren Wiedereröffnung der Musikschule nicht Maßnahmen ergriffen hätte um neue Räume zu finden, antwortete sie, Ihr sei die Emotionalität des Themas nicht klar gewesen. Kaum zu glauben, wie so eine Auffassung entstehen kann bei einer Institution, die seit Jahren immer wieder viel diskutiertes Thema in der BVV ist. Flader war seit 2011 Bezirksverordnete, bevor sie 2016 Stadträtin wurde. „Ich finde diese Einschätzung absolut unverständlich. Flader hätte die Brisanz durchaus geläufig sein müssen. Immer wieder haben sich die Nutzerinnen und Nutzer der Musikschule als auch die Beschäftigten vehement für ihre Belange eingesetzt“, kommentierte Edith Karge, kulturpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE.

Damit die überraschte Stadträtin nicht bei der Prioritätensetzung nicht durcheinander kommt, gab ihr die BVV interfraktionell einen Antrag auf den Weg, das Unterrichtsangebot der Musikschule zu sichern. Dabei soll aber Rücksicht auf den Raumbedarf der Kontakt­nachverfolgung des Gesundheitsamtes Rücksicht genommen, nach zusätzlichen dezentralen Standorten gesucht und die finanziellen Einbußen der Honorarkräfte minimiert werden