Obdachlosenhilfe während Corona

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Über 400 Schlafplätze für Obdachlose in der Pandemiezeit geschaffen

Viele obdachlose Menschen gehören durch ihre Lebensumstände zur Risikogruppe, für die eine Covid-19-Erkrankung besonders gefährlich sein kann. Auch die Hygienemaßnahmen, wie ­beispielsweise regelmäßiges Händewaschen, gestalten sich für die meisten Obdachlosen als sehr schwierig. Somit sind Menschen, die auf der Straße leben der Pandemie besonders ausgeliefert und benötigen besonderen Schutz.

Aus diesem Grund hat die Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales zusätzliche 24-Stunden-Unterkünfte für obdachlose Menschen eröffnet. Unter anderem wurde eine Jugendherberge in Berlin-Tiergarten mit rund 200 Schlafplätzen angemietet. Diese Unterkunft ist täglich 24 Stunden, sieben Tage die Woche geöffnet und jedes Zimmer wird mit maximal zwei Personen belegt. Unsere Sozialsenatorin Elke Breitenbach (DIE LINKE) betonte bei der Eröffnung der Unterkunft, dass es sich nicht nur um Schlafplätze, sondern um wichtige Rückzugsorte mit psychologischer und sozialarbeiterischer Versorgung für obdachlose Menschen handele.

Außerdem wurden weitere 150 Plätze in dem Gebäude der Kältehilfe in der Storkower Straße geschaffen. Bei Bedarf könnte in dem siebenstöckigen Gebäude eine ganze Etage zur Quarantänestation werden. Anfang Mai wurde auf dem Gelände der Berliner Stadtmission im Bezirk Mitte eine Quarantänestation mit der Kapazität von 16 Plätzen für obdachlose Menschen eröffnet. Bei einer bestätigten Infektion ohne schweren Krankheitsverlauf wird den Betroffenen somit eine Unterkunft geboten, um die häusliche Quarantäne einhalten zu können. Das ist einmalig im Bundesgebiet. Zusätzlich gibt es auf dem Gelände eine weitere Ganztagsunterkunft für 110 obdachlose Menschen. Hier werden auch Plätze für obdachlose Menschen mit Behinderungen zur Verfügung gestellt. Natürlich sind auch diese Plätze 24 Stunden, 7 Tage in der Woche offen.

Somit hat der Berliner Senat über 400 Schlafplätze für Obdachlose in der Pandemiezeit geschaffen. Dies begrüße ich sehr und werde mich weiter für die Verbesserung der Lebensverhältnisse von Menschen auf der Straße einsetzen.

Stefanie Fuchs,
Mitglied des Abgeordnetenhaus Berlin, DIE LINKE