Neue Stolpersteine in Baumschulenweg

Stolpersteinbroschüre jetzt erhältlich

Viele Baumschulenweger:innen Bürger legten am 09.11.2020 zum Gedenken an die Pogromnacht des Jahres 1938 Blumen bei den inzwischen 23 Stolpersteinen nieder.

Neu verlegt wurden Steine für:

  • Den Lithografen Fritz Hasselhuhn, wohn­­haft gewesen in der Kiefholzstraße 177, ermordet 1943 im Zuchthaus Brandenburg.
  • Den Zahnarzt Dr. Siegfried Lublinsky, seine Praxis und Wohnung war in der Baumschulenstraße 12. Nach dem Entzug der Krankenkassenzulassung konnte er nicht mehr praktizieren. So flüchtete er bereits 1934 aus Deutschland.
  • Die Familie Arnold, Charlotte und Jacques Markowski aus der Rinkartstraße 27. Arnold flüchtete 1934 nach Brasilien. Sein Sohn Jacques mußte im Jahre 1934 bereits als 10-jährige die Schule in Baumschulenweg verlassen. Da er nicht vorschriftsmäßig den gelben Stern trug, wurde er 1943 nach Auschwitz deportiert und dort ermordet.
    Seine Frau Charlotte Markowski überlebte und wurde 1958 auf dem Friedhof Baumschulenweg begraben.

Ihr Schicksal kann man nachlesen in der vor kurzem erschienenen 2. erweiterten Auflage der Stolpersteinbroschüre. Diese enthält jetzt auch Fotos der Familie Selbiger und der Frau Mugdan.

Zur Verfügung gestellt wurden diese von noch lebenden Nachkommen in den USA und in Berlin. Somit sind auch diese Steine nicht mehr anonym, sondern haben ein Gesicht.

Die Broschüre ist erhältlich im „Büchereck“ in der Ekkehardstraße direkt am Bahnhof Baumschulenweg.

Andreas Freiberg