Widerständige Mieterin
Unter dieser passenden Überschrift gab es einen Zeitungsbericht über den Kampf unserer Genossin Edith Lünser gegen Geldforderungen eines Immobilienkonzerns.
Nun ist sie im Alter von 92 Jahren gestorben. Auch Mitglieder der AG Seniorenpolitik haben sie auf ihrem letzten Gang begleitet.
Geboren im Jahr 1932 in Böhmen, zur Schule gegangen in Wien, erlebte sie wie viele Menschen Ihrer Zeit eine wechselvolle Geschichte.
Schließlich studierte sie in der DDR Wirtschaftswissenschaften und Finanzwesen und zog Sohn und Tochter groß.
Seit Anfang der 90er Jahre machte sich unsere Genossin auf dem Gebiet von Mieten und Wohnen einen Namen, aktiv, klug und gut informiert. In unzähligen Beratungen des Mieterbundes verhalf sie Menschen zu ihrem Recht gegenüber ungerechten Forderungen. Als Mitglied der LAG Mieten /Wohnen unserer Partei brachte sie Fachwissen ein und ließ sich von Vermietern nicht mit unbilligen Entgegnungen abspeisen. Sie wusste, wie essentiell es ist, nicht aus dem gewohnten Sozialraum vertrieben zu werden und machte verzweifelten Mietern Mut. Viele der Ratsuchenden kannten eigene Rechte nicht oder trauten sich alleine nicht zu kämpfen.
Edith verstand, was es bedeutet, „Partei für den Alltag“ zu sein. In diesem Sinn war sie mutig unterwegs und hatte Erfolg.
Im Laufe der Jahre ließen zwar ihre körperlichen Kräfte nach, aber sie blieb belesen und wusste Bescheid. Das beeindruckte immer wieder, wenn sie sich von ihrem treuen Begleiter Daniel zu den Sitzungen der bezirklichen AG Seniorenpolitik in die Brückenstraße bringen ließ und mit kräftiger Stimme in ihrem typischen Dialekt mit wichtigen Fakten zum Thema beitrug.
Nun ist Ediths Stimme verstummt, aber das Thema ist aktueller denn je. Lasst uns in ihrem Sinn weiterkämpfen und so auch an sie erinnern.
Minka Dott im Namen der AG Senioren TK
Dieser Artikel stammt aus dem blättchen vom September 2024. Die Zeitungen des Bezirksvorstandes und der Fraktion können hier runtergeladen werden. Beide Zeitungen gibt es auch als kostenloses Abo.