Gesundheit und Pflege für Alle - Die Linke fordert wohnortnahe Versorgung

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Die gesundheitliche Versorgung in Treptow-Köpenick befindet sich in einer akuten Krise. Während in Ost-Berliner Bezirken zahlreiche Haus-, Kinder- und weitere Fachärzt:innenstellen unbesetzt sind, herrscht in Steglitz-Zehlendorf oder Charlottenburg-Wilmersdorf eine Überversorgung. In Treptow-Köpenick sind alle Ortsteile betroffen – besonders Grünau, Plänterwald, Altglienicke und Johannisthal. Auch der ehemalige AfD-Gesundheitsstadtrat Bernd Geschanowski hat durch seine Untätigkeit zur Verschärfung des Problems beigetragen, indem er die Einrichtung einer Kontaktbörse für Ärzt:innen ablehnte und erfolglos allein auf wirtschaftliche Anreize setzte.

Anstatt aktiv gegenzusteuern, wird die Gesundheit der Menschen durch die Zwei-Klassen-Medizin, die Krankenhausreform von SPD-Gesundheitsminister Karl Lauterbach oder die Untätigkeit des SPD-/CDU-Senats bei den Entlassungen von ca. 20% der in der Pflege Beschäftigten am Jüdischen Krankenhaus weiter aufs Spiel gesetzt. Das ist der traurige Gipfel des jahrzehntelangen massiven Abbaus öffentlicher Versorgungsinfrastruktur.

In der Kooperationsvereinbarung der regierenden Parteien im Bezirk hat Die Linke die Einrichtung von zwei Medizinischen Versorgungszentren erfolgreich verankert. Ein erster Schritt wurde bereits umgesetzt: In Köpenick eröffnete auch dank des Engagements der linken Gesundheitsstadträtin Carolin Weingart eine neue Hausarztpraxis der Kassenärztlichen Vereinigung (KV). Sowohl auf lokaler Ebene als auch auf Bundesebene mit Gregor Gysi setzt Die Linke sich dafür ein, dass alle Menschen einen gleichberechtigten und wohnortnahen Zugang zu gesundheitlicher Versorgung sowie zu Pflegeangeboten erhalten.

Bedrohte Ärztehäuser langfristig ­sichern

Die KV muss ihrem Versorgungsauftrag nachkommen und die wirtschaftlich begründete Kündigung der Praxisräume am Dammweg in Plänterwald verhindern. Die dort direkt gewählte Abgeordnete, Katalin Gennburg, befindet sich in Gesprächen mit dem Eigentümer des Ärztehauses, um den Standort zu erhalten. Auch in Johannistal Süd und an anderen Orten kämpft Die Linke für Erhalt und Ausbau aller bestehenden Arztsitze und unterstützt die Anwohner:innen in ihrem Engagement für eine wohnortnahe Versorgung. Das langfristige Ziel ist eine Kommunalisierung der Gesundheitsinfrastruktur im Bezirk.

Pflege und Teilhabeausbauen

Ein Bezirk mit einem überdurchschnittlich hohen Anteil älterer Menschen ­benötigt flächendeckend gute Pfle­­­­ge- und Beratungsangebote. Carolin Wein­gart organisierte deshalb als Stadträtin einen Runden Tisch, um aufsuchende Angebote für pflegende Angehörige und alleinstehende Seniorinnen auszubauen.“

Gesundheits- und Betreuungsangebote ins Parkcenter

Die Linke Treptow-Köpenick strebt Kieze nach dem Konzept der „15-Minuten-Stadt“ an, in denen alltägliche Einrichtungen wie Arztpraxen und Supermärkte schnell erreichbar sind. Mit der Kampagne „Sorge ins Parkcenter“ unterstützt sie die Initiative, ein Sorgezentrum mit Gesundheits- und Betreuungsangeboten im fast leerstehenden Parkcenter Treptow zu etablieren.

Lena Fries


Dieser Artikel stammt aus dem blättchen vom Dezember 2024. Die Zeitungen des Bezirksvorstandes und der Fraktion können hier runtergeladen werden. Beide Zeitungen gibt es auch als kostenloses Abo.