Bobrowski-Bibliothek - Unbefriedigende Antwort des Amts
Vielleicht erinnern sich noch einige Leserinnen und Leser an die große Aufregung, als es so schien, als würde Stadteilbibliothek in Friedrichshagen vor der Schließung stehen. Eine Bürgerinitiative („Biber“ – Bibliotheken erhalten) gründete sich, die Unterstützung von vielen Seiten erhielt, die LINKE war dabei nicht unwesentlich beteiligt.
Letztlich fasste die BVV im Mai 2019 den Beschluss, eine Entwicklungsperspektive für die Bibliothek zu schaffen. Das bedeutet allerdings, neue Räumlichkeiten für die Bibliothek zu erschließen, da die derzeit genutzten Räume einer Grundschule in Friedrichshagen dringend für deren Bedarfe benötigt werden.
Es ist nicht so, dass gar nichts passierte. So konnten sich im Juni 2021 die Bürger von Friedrichshagen sowohl online im Rahmen einer Umfrage als auch in einem digitalen Workshop beteiligen. Als geeigneter Standort für den Bibliotheksersatzbau ergab sich im Ergebnis die Liegenschaft in der Albert-Schweitzer-Straße 51 (ehemaliges Warmbad), idyllisch und fast verwunschen hinter dem Rathaus Friedrichshagen gelegen.
Durch eine Kleine Anfrage an das Bezirksamt wollte die Linksfraktion den derzeitigen Stand der Dinge erfahren.
Wie immer in Berlin ist alles nicht so einfach und vor allem nicht schnell und zügig. So ist aus der Antwort des Bezirksamtes zu entnehmen, dass sich das Grundstück bis zu Beginn 2024 im Bestand des ehemaligen Liegenschaftsfonds des Bundes befand und sich erst seitdem wieder im Eigentum des Landes Berlin befindet, das also auch erst jetzt wieder über dessen weitere Entwicklung entscheiden kann.
Doch nun kommt schon wieder ein „Aber“: Derzeit läuft eine Prüfung zur Unterschutzstellung beim Landesdenkmalamt. Ein Ergebnis liegt noch nicht vor, und welche Konsequenzen eine solche Unterschutzstellung für das Vorhaben Bibliothek haben kann, ist offen. Die letzte Anfrage des Bezirkes an das Landesdenkmalamt erging im April 2024 – eine Antwort liegt noch nicht vor.
Dennoch gibt es einen leichten Hoffnungsschimmer: Trotz aller Unwägbarkeiten gab es parallel schon eine Standortanalyse und erste Entwürfe für einen Bibliotheksbau. Zugleich wurde das Vorhaben fristgemäß für die Investitionsplanung angemeldet. Außerdem wurde in der letzten Sitzung des Kulturausschusses berichtet, dass die Leitungsstelle der Stadtteilbibliothek zum 1. Juni neu besetzt werden konnte und seitdem wieder im regulären Betrieb und mit dem vollen Angebot für die Nutzerinnen da ist.
Wir werden weiter an dem Thema dran bleiben.
Edith Karge
Dieser Artikel stammt aus Aus dem Rathaus vom Juli 2024. Die Zeitungen des Bezirksvorstandes und der Fraktion können hier runtergeladen werden. Beide Zeitungen gibt es auch als kostenloses Abo.