Alte Hasen und neue Gesichter - Treptower Maler beim Kunstsalon in Angerville

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Mit 20 Bildern von 10 Malerinnen und Malern im Gepäck reisten drei Frauen und zwei Männer vom Kunstverein Treptow e.V. per Auto und Flugzeug nach Frankreich.

Im Guy-Bonin-Saal von Angerville öffnete der 33. Salon d´art seine Pforten, und nach vier Jahren – auch Corona geschuldeter – Pause waren wir dort wieder präsent. Neben „alten Hasen“, wie Klaus König, Ingrid Walter-Kruppe, Reinhold Erben und Peter Bormann, stellten nun auch junge Malerinnen aus Treptow wie Silke Hübner, Vivien Drewes und die 15jährige Celina Schröder, erstmals in Angerville aus.

Vor den prächtigen, großformatigen Tierporträts von Nataly Bodrik, diesmal Invité d´Honneur (Ehrengast) des Salons, begrüßte Bürgermeister Johann Mittelhausser die anwesenden Künstler und Gäste aus der Region und aus Berlin und lobte das außergewöhnliche Talent der hier geehrten Malerin. Nach der Rede des Präsidenten des Départements, Guy Crosnier, durfte auch ich Grüße und Dank meiner Treptower Malerfreunde für die Einladung zum Salon und die perfekte Vorbereitung desselben übermitteln und erinnerte an die Höhepunkte unserer schon zwölfjährigen Künstlerfreundschaft.

In der Wohnung der langjährigen Freunde Christine und Alain van Laar in Méréville, denen wir die Malerfreundschaft mit Angerville eigentlich verdanken, entdeckten wir neben Fotos und Ansichtskarten aus einem Kinderferienlager bei Strausberg auch ein Exemplar der DDR-Verfassung in ­französischer Sprache. Unsere erste persönliche Begegnung mit der damaligen Lehrerin und Tochter des Résistance-Kämpfers Roger Monty fand 1981 an einer Adlershofer Schule statt. Das Wiedersehen mit Christines 92jährigen Mutter Huguette war für mich einer der berührendsten Momente unserer Reise.

Genauso wie das Zeichentalent der Malerin Aracely Lefebvre, das wir bewundern konnten, hat mich das soziale Engagement dieser Frau beeindruckt. Auch ohne die Bürde ihres langjährigen Amtes als Präsidentin des Kunstvereins war sie fast täglich im Salon zu sehen, leitet sie einmal pro Woche eine Gymnastikgruppe für Frauen an und versorgt gemeinsam mit ihrem Mann noch behinderte Menschen mit Lebensmitteln.

Wir Treptower nutzten indessen unseren Aufenthalt in Angerville auch für ein paar interessante Ausflüge nach Chartres, Etampes und nach Milly-La-Forêt. In Chartres konnten wir die schönste Kathedrale Frankreichs und ein nahe gelegenes internationales Glaskunstzentrum und in Milly-la-Forêt eine schlichte Grabkapelle mit Fresken von Jean Cocteau und den 23 Meter hohen Zyklopen von Tinguelys und Niki de Saint Phalles bestaunen.

Selbst ein paar eigene Skizzen und Pastelle sind am Rande des Salons entstanden – zum Beispiel von einem Jahrtausende alten Dolmen auf einem Acker bei Andoinville.

Unsere Fahrt nach Angerville, die ich anfangs noch als eine mögliche Abschiedstour ansah, wird nicht die letzte sein, und die Freundschaft mit den Künstlern dort hat auch ohne uns Alten eine Zukunft. Meinen Mitstreitern Egon Höcker und Gabi Hahn-Laue noch herzlichen Dank für ihr großes Engagement für das Gelingen der Reise und unseren Freunden in Frankreich nochmals ein grand merci!

Werner Laube

Kunstverein Treptow e.V.


Dieser Artikel stammt aus dem blättchen vom Juli 2024. Die Zeitungen des Bezirksvorstandes und der Fraktion können hier runtergeladen werden. Beide Zeitungen gibt es auch als kostenloses Abo.