Kettensägen-Turbo - Bäume sollen BKA-Umbau weichen

blättchen

Hitzesommer 2022, Trockenheit, Dürre, Klimakatastrophe – es steht schlecht um die Berliner Stadtbäume, das Baumsterben nimmt weiter zu. Statt dieser Entwicklung entgegenzuwirken, zündet Bausenator Geisel (SPD) den Kettensägenturbo: Bis zu 80 Bäume, unter denen 45 geschützter Art, sollen für den Umbau des Bundeskriminalamts an der Puschkinallee im Treptower Norden weichen. Die Senatsverwaltung für Stadt­entwicklung, Bauen und Wohnen erteilte eine Ausnahmegenehmigung für die Rodungen.

Für eine nachhaltige Stadtplanung braucht es dringend eine Neuaufstellung in Berlin. Bauvorhaben müssen sich in die Stadtnatur einfügen und den ökologischen Raum respektieren. Auch der Bund der Architekten fordert eine ökologische Bauwende. Diese muss unter anderem den Schutz von Baumbeständen beinhalten, um einem klima­freundlichen und lebenswerten Berlin mit ausreichend Stadtgrün näher zu kommen.

Bereits 2017 erfolgten Baumaßnahmen des BKA auf dem angrenzenden Gelände. Bei der Beantwortung der Anfrage von Katalin Gennburg, Sprecherin für Stadtentwicklung und Bauen, Umwelt und Tourismus der Linksfraktion im Berliner Abgeordnetenhaus, hob der Senat damals hervor, dass die Verdichtungsmaßnahmen besonders „stadtverträglich“ gestaltet werden sollten. Wieso dies für die Baumaßnahmen des BKAs 5 Jahre später nicht mehr gilt, bleibt offen.

Wie viele Bäume tatsächlich abgeholzt werden, wird wohl erst sichtbar sein, wenn sie gefällt und damit nicht mehr zu retten sind.


Dieser Artikel stammt aus dem blättchen vom Dezember 2022. Die Zeitungen des Bezirksvorstandes und der Fraktion können hier runtergeladen werden.